ich war am samstag auf einem bestuhlten konzert für bildungsbürger. der eindruck wurde jedenfalls vermittelt. die kapelle nannte sich etage2 und wird in hannover gerade hochgelobt. kommt ja auch aus hannover und ist typisch hannover. typisch weil altmodisch und relativ uneigen. dem musikstil von element of crime wird hier schon seid ewigen zeiten gefrönt, neben dem der red hot chilli peppers. natürlich ohne die brillianz der orginale je zu erreichen. zur gleichen zeit, auf dem gleichen gelände aber an anderer spielstätte, gastierte auch daniel küblböck. ein konzert auf daß ich eigentlich mehr lust gehabt hätte. warum nichtmal so eine gaudie? war aber ausverkauft, karte 50 euro und für eine akkreditierung zu spät. nun ja...später habe ich die fans gesehen, weibliche landjugend der ganz speziellen sorte und war natürlich doch ganz zufrieden mit der etage2. trotzdem habe ich mir einige gedanken um daniel gemacht. am liebsten würde ich etwas über ihn schreiben, weiß aber nicht so recht ...
ostseeola - 24. Jul, 22:09
"frankfurter! ihr könnt nicht mal tanzen, ihr seid nur zum bezahlen gut" hat rocko schamoni vor 1000 jahren bei einem konzert zu uns gesagt. ich fand das ungerecht, aber was sollte ich machen?
man konnte es ja nicht so richtig abstreiten.
fehlfarben traten vergangenen samstag nicht mal in frankfurt, sondern auf dem phono pop festival in rüsselsheim auf, wo aus nachvollziehbaren gründen weder veteranen noch kunstvolk ihnen die ehre erwiesen, sondern nur ein paar handvoll studentischer jugend. peter hein war schon schwer betrunken, als er die bühne betrat und kündigte voller hoffnung, damit durchzukommen, bereits nach dem dritten stück in beschwörendem ton an, nun komme auch das letzte, denn "wir müssen langsam alle ins bett".
er hat sich dann hinter einer box verschanzt und von dort aus weitergesungen. zärtlicher kollegendruck holte ihn wieder nach vorn, wo er schwankend und verbissen, aber immer passabel durch das programm jagte und jeden beifall mit einem zufriedenen "na also, geht doch!" quittierte. irgendwann bemerkte er noch, er selbst sei zwar ein arsch, aber die band wirklich gut.
war schon okay. war doch alles irgendwie schon immer so oder so ähnlich, wenn nicht bei den anderen, dann halt bei mir.
und rockkonzerte, naja, ich habe da stets die lücken und den schlamm gesehen und mich gefragt: was mach ich hier?
um mitternacht gab's dann die mediengruppe telekommander und plötzlich erkannte ich, dass ich, ganz gleich was ich je getragen und gesprochen habe, schon immer auf der discoseite stand.
found - 24. Jul, 10:03